Die Vorteile eines Stundenplans für Ihr Au-Pair

von Judith Liehr

In einem älteren Beitrag in diesem Blog hatte ich bereits darüber geschrieben, dass es durchaus sinnvoll ist, einen Tages- oder auch Wochenplan für Ihr Au-Pair zu erstellen. Auf dieses Thema möchte ich nun noch ein wenig näher eingehen. Wir erleben nämlich immer wieder, dass zwischen Au-Pairs und Gastfamilien eine undefinierbare Unzufriedenheit entsteht, auch wenn sich alle eigentlich darüber einig sind, dass die Chemie stimmt.

So berichten Au-Pairs zuweilen darüber, dass sie das Gefühl haben, sie würden den ganzen Tag arbeiten. Es bliebe ihnen nicht genug Zeit, sich um ihre Sprachstudien zu kümmern und abends seien sie oft so müde, dass die dazu keine Energie mehr hätten. Gastfamilien hingegen sind sich zuweilen gar nicht bewusst, dass sie ihr Au-Pair tatsächlich mehr als 30 Stunden pro Woche einsetzen, oder meinen, dass ihr Au-Pair deutlich weniger Stunden mithelfen würde. An dieser Stelle ist Unmut dann natürlich vorprogrammiert.

Wie kommt es zu diesen unterschiedlichen Sichtweisen?

Nun – Gastfamilien laden „ihr“ Au-Pair als Familienmitglied ein und sehen das Au-Pair ganz sicher nicht als „Arbeitnehmer/in“. Sie sehen die ganztägige Anwesenheit des Au-Pairs nicht als Arbeit, denn auch von einem Familienmitglied würden sie ja erwarten, dass er/sie mithilft, wenn es erforderlich ist.

Au-Pairs hingegen beziehen sich, ganz besonders in den ersten Monaten, nicht wirklich in den Familienverbund ein – denken nicht in der „Wir-Form“. Für sie ist es Arbeit, wenn sie sich um die Kinder kümmern, oder wenn sie während des Tages immer wieder von der Gastmutter gebraucht werden – selbst wenn es dabei nur um kleine Handreichungen oder auch Besorgungen geht.

Eine sehr einfache und unkomplizierte Lösung bietet hier ein Stundenplan!

Als Gastfamilie sollten Sie einen solchen Plan in erster Ausführung bereits vor Ankunft Ihres Au-Pairs erstellen. Sie können so in Ruhe planen, wie die Arbeitszeit des Au-Pairs in Ihre Familienstruktur passt. Nach dessen Einreise legen Sie Ihrem Au-Pair diesen Plan vor und besprechen dann, dass dieser für die ersten vier bis acht Wochen, nämlich bis Ihre Au-Pair selbst zeitliche Wünsche hat (Deutschkurs, Sport, Freunde etc.), gültig sein wird. Ihr Au-Pair wird nach dieser Eingewöhnungszeit vermutlich Änderungswünsche o.ä. haben - am besten erarbeiten Sie dann gemeinsam einen neuen Plan, der für beide Seiten passend ist.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

Sie wissen stets genau, wann ihr Au-Pair arbeitet, sich mit Ihren Kindern beschäftigt und sich nicht ins eigene Zimmer zurückziehen wird.

Auf der anderen Seite weiß auch Ihr Au-Pair genau, wann es eben ohne schlechtes Gewissen mit Freunden chatten, im Zimmer bleiben oder die eigene Woche planen kann. Aus Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass diese Planungssicherheit sehr zur Zufriedenheit Ihres Au-Pairs beitragen wird.

Oft ist es nicht wirklich einfach, einen solchen Plan zu erstellen, oder aber auch sich selbst daran zu halten, Sie können aber sicher sein, dass es sich lohnt!

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